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ReichstagSeitdem die Pläne von CDU und SPD immer konkrete Formen annehmen, bangen vor allem Makler um ihre Jobs. Schon seit Langem sind die Exzesse im Immobilienmarkt den Parteien ein Dorn im Auge. Nach Ansicht vieler Fachleute steigen die Mieten immer weiter in die Höhe. Zusätzlich neben Energie- und weiteren Nebenkosten ist das für viele Familien heute kaum noch zu bewältigen. Besonders schlimm ist derzeit die Situation in den Großstädten. Hinzukommt, dass die Lage vor allem durch die hohe Nachfrage verschlimmert wird. Schon seit einigen Jahren wird praktisch alles, was nur verfügbar ist, an Immobilien gekauft. Selbst ungesehen. Aber auch die Pro-Mieter-Gesetzgebung (Kündigungsschutz, etc.) verschärft die Situation und führt weiterhin zu einem steigenden Preis. Ein Ende ist nicht in Sicht. Geht es nach der möglicherweise neuen Regierung aus CDU und SPD, sollen neue Reformen die Kostenexplosionen beenden oder zumindest eindämmen. Ein kühner Gedanke, der wohl aber mehr die Parteibasis befriedigen soll.

Kritik an Immobilienmakler
Der neue Koalitionsvertrag muss zunächst die Mitglieder vor allem der SPD befriedigen. Dementsprechend ist die Schelte zu den Maklern in der Republik eine willkommene Geste. Neu soll demzufolge ein Sachkundenachweis eingeführt werden, in dem Makler aber auch Verwalter eine Mindestanforderung nachweisen müssen. Hier gilt jedoch zu unterscheiden. Verwalter kann praktisch jeder werden. Beim Makler bestehen allerdings schon jetzt hohe Anforderungen (mit Verweis auf den C34 Gewerbeschein, Führungszeugnis, etc.). Inwieweit die gesetzliche Auslegung stattfinden wird, bleibt nun abzuwarten.

Schwarze Schafe
Natürlich lässt es sich auch nicht verbergen, das es bei den Maklern schwarze Schafe gibt. Dennoch ist die Zahl hier nicht größer als in anderen Branchen. Rein von den Zahlen dürfte somit eigentlich kein Handlungsbedarf gegeben sein.

Nun stellt sich vor allem die Frage, wer überhaupt von dem Sachkundenachweis betroffen sein könnte. Wird es nur Neugründer treffen oder bereits auch renommierte Firmen, die schon seit Langem im Markt ansässig sind. Experten gehen zunächst davon aus, dass die Neugründungen bei den Maklern zurückgehen würden. Fakt ist aber auch, dass es dafür praktisch keinen Grund gäbe. Denn schon jetzt müssen angehende Immobilienmakler hohe Hürden erfüllen, die auch finanziell zu Beginn belasten. Ein Sachkundenachweis würde nur zu weiteren Belastungen führen, die letztendlich wieder auf den Kunden umgelegt werden müssten.

Mieter sollen keine Courtage mehr zahlen
Hier scheiden sich seit Jahren die Geister. In vielen anderen europäischen Ländern ist das bereits üblich. Auch in Deutschland wird nun darüber nachgedacht. Sofern die Interessenten den Makler nicht selbst beauftragen, soll die Courtage künftig entfallen. Die Courtage wäre dann vom Vermieter zu bezahlen. Ein Spiel mit dem Feuer, das vor allem sozial Schwache treffen dürfte. Denn diese werden künftig noch weniger als potenzielle Mieter erwünscht sein. Dennoch ist auch hier ganz klar, dass der Vermieter natürlich auf die eine oder andere Weise die entstandenen Kosten wieder auf den Mieter umlegen wird.

Erfolgsunabhängig beim Makler
Eine erfolgsunabhängige Beratung soll eingeführt werden. So der Gedanke im Koalitionsvertrag. Das jedoch wird von vielen Experten negativ gesehen. Schon in der Finanzbranche hat es sich gezeigt, das normale Kunden an solchen Modellen nur wenig Interesse zeigen.

Doch was sind die Folgen für die Mieter
Hier lässt sich Schlimmes erahnen. Schon das letzte Jahrzehnt zeigte sich der Gesetzgeber vor allem zu sehr am Mieter orientiert. Die Interessen der Vermieter und Eigentümer blieben meistens zurück. Dementsprechend mussten Vermieter handeln. Mieter werden heute schon nach sehr scharfen Kriterien ausgesucht. Eine Schufa-Einsicht ist dabei meistens unausweichlich. Menschen mit nur geringem Einkommen oder oder fehlenden Perspektiven hatten bislang das Nachsehen. Die neuen Pläne dürften als die Lage noch weiter verschärfen und genau jene treffen, die eben entlastet werden sollten. Die eigentlichen Probleme lässt die eventuell neue Regierung aber außen vor. Im Koalitionsvertrag werden diese nicht einmal ansatzweise benannt. Fakt ist damit: Vermieter werden künftig noch genauer ihre Mieter aussuchen. Sozial schwache Familien hätten dann in den großen Metropolen nichts mehr zu suchen.

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